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Prien: Schulsenator hat die Abiturienten ins offene Messer laufen lassen und sollte daraus politische Konsequenzen ziehen

19.01.2017

Dass Hamburger Schüler Schwierigkeiten in Mathematik haben, ist bereits länger bekannt. Heute wurden die Vorabiturnoten im Fach Mathematik für die einzelnen Schulen veröffentlicht. Wie das Abendblatt berichtet, ergibt sich nach Korrektur aller Klausuren der 3201 Schüler eine Durchschnittsnote von 4,1. Damit sank der Schnitt nochmal um 0,2 gegenüber der ersten Prognose von zunächst 3,9. Die drei besten Gymnasien erreichten lediglich einen Mittelwert von 3,2, die beste Stadtteilschule 4,0. Zudem wird in dem Abendblatt-Artikel auf die Studie des Instituts für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ) hingewiesen, die den Leistungsabfall beim Abitur im Fach Mathematik bereits zwischen 2012 und 2014 belegen. Dieser Bericht liegt schon seit Februar 2015 vor. Aus diesem gehen auch die gravierenden Leistungsunterschiede zwischen Stadtteilschulen und Gymnasien, die Abhängigkeit der Leistungen vom Sozialindex und die Diskrepanzen zwischen Vorbenotung und Abiturprüfungsergebnissen hervor. Die schulpolitischen Missstände und die jetzt dringend erforderlichen kurz- und mittelfristigen Maßnahmen sind Gegenstand eines offenen Briefes der CDU-Bürgerschaftsfraktion an den Schulsenator.\r\nDazu erklärt Karin Prien, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Das ist erneut ein trauriger Höhepunkt in der Schulpolitik unter Senator Ties Rabe. Das ganze Ausmaß wird nun erst deutlich. Die Liste der jeweiligen Notendurchschnitte der einzelnen Schulen ist durch die Bank weg erschütternd und verdeutlicht auf erschreckende Weise, wie flächendeckend die Defizite der Hamburger Abiturienten im Fach Mathematik sind. Politisch skandalös ist, dass die seit mehr als eineinhalb Jahren in der Schulbehörde bekannten Ergebnisse der Studie des IfBQ zu den Mathematikleistungen der Abiturienten von 2012-2014, den Schulsenator erst jetzt zum Handeln für den ersten Abi-Jahrgang im bundesweiten Zentralabitur bewogen haben. Er hat die Schüler ins Messer laufen lassen und viel zu spät gehandelt. Hier fehlt es am rechtzeitigen Krisenmanagement. Am Ende haben nicht die Schüler und die Lehrer versagt, sondern der Schulsenator. Er sollte hieraus politische Konsequenzen ziehen.“