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Prien: Waffen an Hamburger Schulen sind ein absolutes No-Go für das Senator Rabe die Verantwortung trägt

26.05.2016

An der Stadtteilschule Mümmelmannsberg kam es vorgestern zu einer Massenschlägerei, bei der mindestens zwei Schüler und eine Lehrerin, die versuchte, den Streit zu schlichten, verletzt wurden. Ein Schüler wurde von einem Klappmesser in der Wade getroffen, laut Zeugenaussagen sei sogar eine Schusswaffe von Schülern mitgeführt worden.

Dazu erklärt Karin Prien, schulpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Das Ausmaß der Gewalt auf unseren Schulhöfen hat einen traurigen neuen Höhepunkt erreicht. Derartige Auseinandersetzungen, bei denen sogar die Lehrerschaft in Mitleidenschaft gezogen wird, sind unfassbar. Wir fordern eine schonungslose Aufklärung der Hintergründe des Vorfalls. Waffen an Hamburger Schulen sind ein absolutes No-Go. Zu diesem Vorfall haben wir heute eine Anfrage an den Senat gestellt. Wir fordern eine Selbstbefassung im Schulausschuss, bei der der Senator Rede und Antwort stehen muss. Durch die Änderung der Richtlinie zur Meldung von Gewaltvorfällen an Schulen im vergangenen Jahr, versucht die Schulbehörde die tägliche Gefahr an unseren Schulen zu verschleiern. Der Senator trägt durch diese verfehlte Politik unmittelbar Verantwortung für den Anstieg der Gewalt an den Hamburger Schulen. Diese furchtbare Massenschlägerei zeigt mehr als deutlich, dass das Wegschauen nicht länger hinnehmbar ist. 

 

Zum Hintergrund:

Im Jahr 2009 wurde die Richtlinie zur Meldung und Bearbeitung von Gewaltvorfällen in Schulen erlassen, die im Sommer 2015 überarbeitet wurde. Die Neufassung umfasst wesentlich weniger meldepflichtige Straftaten als die vorherige Richtlinie. Dabei ist die Anzahl der Gewaltmeldungen an Hamburgs Schulen seit Erlass der Richtlinie im Jahr 2009 erheblich gestiegen: Während die Zahl der Meldungen im Schuljahr 2010/2011 noch bei 883 lag, waren es im vergangenen Schuljahr bereits 1.888 Meldungen.