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Wiese: Senat muss Hamburger Hafen endlich in sicheres Fahrwasser steuern

15.05.2020

Heute sind die neuesten Umschlagszahlen des Hamburger Hafens bekannt gegeben worden. Die Ladungsmengen sind weiter zurückgegangen, der Containerumschlag sank um 6,6 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres. Besonders negatives Signal: Damit hat sich der Hamburger Hafen erneut schlechter entwickelt als die direkte Konkurrenz in Rotterdam und Antwerpen. Der für den Hamburger Hafen so wichtige China-Handel ist demnach um 14,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal eingebrochen.

Dazu erklärt Götz Wiese, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Der Hamburger Hafen ist das Herzstück unseres Wirtschaftsstandortes. Es ist die Verpflichtung jedes Hamburger Senats, unabhängig von seiner Parteizusammensetzung, den Hafen zu stärken und die über 150.000 Arbeitsplätze zu sichern. Bereits in den letzten Jahren hat der Hamburger Hafen Marktanteile verloren, während direkte Konkurrenten in der Nordrange zum Teil kräftig zulegen konnten. Das hat auch politische Ursachen, die in der halbherzigen Hafenpolitik des bisherigen Senats zu finden sind. Fehlende Planungssicherheit für Hafenfirmen, keine zuverlässige Befahrbarkeit der Fahrrinne und ein Mangel an Ideen für Ansiedlungen von neuen Industrien haben leider ihre negative Wirkung gezeigt. Die Folgen der einbrechenden Weltwirtschaft wegen der Corona-Pandemie tun jetzt ihr Übriges. Hamburg ist als Hafen- und Logistikstandort von einem deutlich verringerten Welthandel besonders betroffen. Damit der Hafen nach der Krise wieder zu alter Leistungsfähigkeit zurückkehren und Marktanteile zurückgewinnen kann, muss der nächste Senat den Hamburger Hafen in sicheres Fahrwasser steuern. Dazu braucht es endlich Planungssicherheit mit einem neuen Hafenentwicklungsplan. Neben dem Köhlbrandtunnel muss auch die Hafenpassage kommen, der Kleine Grasbrook und Steinwerder Süd müssen ebenso wie Altenwerder und Moorburg für die Wirtschaft offen bleiben. Außerdem muss der Hafenentwicklungsplan die Zukunftstechnologien in den Mittelpunkt rücken, von Digitalisierung bis 3D-Druck, von der intelligenten Verkehrsvernetzung bis zur Nutzung von kostengünstigem Landstrom. Es ist fünf vor zwölf, wir werden den Senat da nicht aus seiner Verantwortung entlassen.“

Prof. Dr. Götz Wiese

Prof. Dr. Götz Wiese
Fachsprecher Wirtschaft, Innovation und Digitalisierung; Medien

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