Nicht einmal jeder zweite Spielplatz in Hamburg ist in einem guten baulichen und pflegerischen Zustand. Das ist das Ergebnis der Antwort des rot-grünen Senats auf eine Große Anfrage der CDU. Besonders unbefriedigend ist die Situation demnach in Altona und Wandsbek. Der Sanierungsbedarf übersteigt die jährlich für Unterhaltung und Instandsetzung von Rot-Grün zur Verfügung gestellten Mittel um mehr als das Dreifache. Auch reicht das zur Verfügung stehende Geld oft nicht aus, um regelmäßig Auftretenden Verunreinigungen durch Scherben, Zigarettenstummel und Fäkalien zu beseitigen. Insgesamt hat Hamburg im Vergleich zu anderen Großstädten zu wenige Spielplätze.
Dazu André Trepoll, Vorsitzender der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Kinder sind unsere Zukunft. Ohne sie wäre unser Leben ärmer. Nur eine kinderfreundliche Stadt ist eine lebenswerte Stadt. Wer Hamburg zur kinderfreundlichsten Stadt Deutschlands machen will, darf nicht, wie der rot-grüne Senat, die Spielplätze vernachlässigen und gleichzeitig Millionen für Busbeschleunigung und Fahrradstraßen verpulvern, sondern muss sich konsequent für attraktive und saubere Spielplätze engagieren. Kinder brauchen Platz zum Spielen und zur freien Entfaltung. Dieser ist in einer Großstadt im Gegensatz zum ländlichen Raum naturgemäß nur in begrenztem Umfang vorhanden. Spielen ist für Kinder soziales Lernen in eigener Regie. Experten sagen, Toben macht glücklich und schlau.
Wir wollen daher, dass Hamburger Spielplätze funktional wie optisch höchsten Standards entsprechen. Kaputte und abgenutzte Spielgeräte, verschmutzte Sandkästen, der Missbrauch von Spielplätzen als Aufenthaltsraum für Alkohol- und Drogenkonsum und mangelnde Sicherung von Spielplätzen sind in Hamburg leider immer noch an der Tagesordnung. Immer wieder müssen Bezirksversammlungen Finanzierungslöcher bei der Spielplatzpflege mit Sondermitteln notdürftig stopfen, weil den Bezirken keine ausreichenden Mittel zur Verfügung stehen.
Bereits 2014 haben wir eine bedarfsgerechte Mittelerhöhung beim SPD-Senat eingefordert, die bisher nur geringe Steigerung ist jedoch ein verdampfender Tropfen auf dem heißen Stein. Allein der Sanierungsstau bei Spielplätzen von mittlerweile rund 12 Millionen Euro übersteigt die derzeit jährlich zur Verfügung stehenden Mittel um mehr als das Dreifache. Temporäre Sonderprogramme helfen nicht weiter, vielmehr muss die Spielplatzunterhaltung in den Bezirken endlich einen eigenen Haushaltstitel erhalten. Es ist ein Armutszeugnis, dass der Senat weiterhin nicht beziffern kann, wie hoch der tatsächliche Bedarf für die Spielplatzunterhaltung in den Bezirken ist. So kann es nicht weitergehen. Die Bezirke müssen jetzt in die Lage versetzt werden, Spielplätze systematisch zu planen und zu unterhalten. Dazu gehören aus unserer Sicht auch Spielplatzpatenschaften, neue Finanzierungsmöglichkeiten und innovative Formen der Beteiligung von Kindern an der Spielplatzgestaltung. Einen entsprechenden Antrag werden wir in die Bürgerschaft einbringen.“
Dazu Rainer Becker, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Kinderhilfe e.V. in Berlin: „An der Qualität und Sauberkeit von Spielplätzen in einer Großstadt zeigt sich auch, welchen Wert und welche Bedeutung man Kindern in unserer Gesellschaft beimisst. Gerade für Kinder, die in beengten Verhältnissen leben und selbst wenig Spielzeug haben, sollte eine kinderfreundliche Stadt ordentliche und ansprechende Spielplätze bieten.“