Der Bürgerschaftsabgeordnete Dennis Thering und der Hamburger Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß fordern die Wiederbelebung des öffentlichen Nahverkehrs auf der Außenalster. Insbesondere nach der Bekanntgabe der Streckenführung der U5 ist es dringend notwendig, die Gebiete rund um die Außenalster besser an das ÖPNV-Netz anzubinden; denn entgegen der ursprünglichen Planungen wird die U5 nun nicht die Gebiete an der Außenalster, wie beispielsweise den Mühlenkamp und Hofweg, bedienen.
Bereits heute stößt der öffentliche Nahverkehr in diesen Bereichen an seine Kapazitätsgrenzen. Die verkehrspolitisch wünschenswerten wie absehbaren weiteren Fahrgastzuwächse der kommenden Jahre werden diese Situation noch einmal verschärfen. Als vor einigen Jahren die Diskussion in der Stadt aufkam, ob es sinnvoll sei, den öffentlichen Nahverkehr auf der Alster durch Alsterdampfer wiederzubeleben, war eines der zentralen Gegenargumente von der SPD, dass bald die U5 direkt an den Straßenzügen Mühlenkamp-Hofweg-Lange Reihe fahren und somit die dortigen Anwohner an das ÖPNV-Netz anbinden würde. Dieses „Argument“ ist mit der jüngsten Vorstellung des Streckenverlaufs der U5 entfallen (angebunden werden sollen nun die Jarrestraße, Beethovenstraße und der Winterhuder Weg).
Thering und Ploß setzen sich daher dafür ein, die Debatte zur Wiederbelebung des öffentlichen Nahverkehrs auf der Außenalster wieder aufzugreifen und ein zweijähriges Pilotprojekt zu initiieren, bei dem in der morgendlichen Rush Hour die Alsterdampfer in das ÖPNV-Netz integriert werden. Dies ist deswegen so günstig und ohne großen Aufwand möglich, da die Alsterdampfer derzeit erst ab 10.00 Uhr eingesetzt werden, Anlegestellen vorhanden sind und keine Infrastruktur gebaut werden muss.
Die CDU-Bürgerschaftsfraktion wird Ende Januar einen entsprechenden Antrag in die Bürgerschaft einreichen.
Dazu erklärt Dennis Thering, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion: "Hamburg versinkt im Stau! Berufspendler müssen sich jeden Morgen durch den Verkehr quälen. Busse und U-Bahnen sind überfüllt. Gleichzeitig ist die Alster ein weißer Fleck auf dem Streckenplan des öffentlichen Nahverkehrs in Hamburg. Was liegt für eine Wasserstadt wie Hamburg daher näher, als diese im Herzen Hamburgs liegende Fläche für Linienverkehr nutzbar zu machen? Alsterschippern statt Bus-Mief und Stau-Frust. Wir sind davon überzeugt, dass eine Nahverkehrslinie per Alsterbarkasse auf der Außenalster eine sinnvolle Ergänzung im Angebot des HVV ist.“
Dazu erklärt Christoph Ploß, Bundestagsabgeordneter u.a. für Winterhude: „Mit dem Alsterdampfer zur Arbeit oder Shoppen in die Innenstadt fahren – das wollen wir als CDU erreichen! Denn Alsterdampfer würden den öffentlichen Nahverkehr in unserer Stadt gerade rund um die Außenalster deutlich attraktiver machen.“
Hintergrund:
Weitere Argumente für die Wiederbelebung des öffentlichen Nahverkehrs auf der Außenalster durch Alsterfähren/Alsterdampfer sind:
1. Es sind keine Investitionskosten notwendig, da die Schiffe bereits vorhanden sind.
2. Zusätzliche Kapazitäten im morgendlichen Berufsverkehr können geschaffen werden.
3. Die planmäßige Fahrzeit ist etwas kürzer als beim Bus, Verspätungen kommen so gut wie nie vor.
4. Es gibt keine Konflikte mit dem Individual- und dem Radverkehr.
5. Der Zuschussbedarf der Stadt ist nicht höher als bei zusätzlichen Bussen.
6. Die Schiffe werden im Gegensatz zu Bussen als deutlich angenehmer empfunden und haben oftmals eine höhere Akzeptanz. Das erhöht die Chance, Fahrgäste zu gewinnen, die bisher das Auto benutzen.
7. Die Außenalster ist derzeit ein „weißer Fleck“ auf der verkehrspolitischen Landkarte.