Artikel

Prien: Senat verschläft wichtige Weichenstellungen bei Arbeitsmarktintegration der Flüchtlinge

14.12.2016

Die Integration der Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive in den deutschen Arbeitsmarkt ist eine wichtige Aufgabe. Wer Arbeit hat, verdient nicht nur seinen Lebensunterhalt selbst, entlastet damit die Staatskassen und hat die Chance, am Arbeitsplatz soziale Kontakte zu knüpfen. Fehlende Deutschkenntnisse und fehlende Berufserfahrungen stellen die Arbeitsmarktintegration aber vor Herausforderungen. Deshalb müssen die daran beteiligten Institutionen ihre arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen anpassen. Die CDU hat entsprechende Anträge zum Thema Flüchtlinge und Arbeitsmarkt in die Haushaltsberatungen eingebracht.\r\nDazu erklärt Karin Prien, flüchtlingspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Die Integration ist die Aufgabe des Jahrzehnts. Rot-Grün fehlt dafür jedoch weiterhin Konzept und Planung. Um die Flüchtlinge so schnell wie möglich in Arbeit zu bekommen, ist eine Effizienzsteigerung der zur Verfügung stehenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen dringend geboten. Für einen besseren Überblick über die verschiedenen Maßnahmen ist daher als erster Schritt ein halbjährlicher gemeinsamer Bericht der verschiedenen Akteure von Sozialbehörde, Jobcenter bis Agentur für Arbeit sinnvoll, der über die Ausgestaltung und die jeweiligen Ziele, die zuständige Institution, Platz- und Teilnehmerzahlen, die beteiligten Träger, die damit verbundenen Kosten, die Finanzierung und die Zielerreichung informiert. Maßnahmen, die viel kosten, aber wenig bringen, müssen dann konsequent beendet, erfolgreiche dafür bezüglich der Platzzahl ausgeweitet werden. Fehlende Abstimmungen und Reibungsverluste kosten nicht nur viel Geld, sondern haben in letzter Konsequenz auch negative Auswirkungen auf den Zusammenhalt der Gesellschaft. Mehr Transparenz ist grundsätzlich bezüglich aller Gespräche und Weiterbildungen im Bereich Arbeitsmarkt geboten. Zu oft weiß die eine Behörde nicht, was die andere schon geleistet hat. Die Einführung einer Bildungs-Card für Flüchtlinge, in der alle Bildungsfortschritte dokumentiert werden, wäre daher eine Überlegung wert. Überhaupt muss der rot-grüne Senat beim Thema Integration schneller agieren und darf gute Ideen nicht genauso verschleppen wie es bei der so wichtigen Aktualisierung des Integrationskonzepts geschehen ist, die seit über einem halben Jahr in der Sozialbehörde festhängt. Wenn der Senat nicht endlich wichtige Weichenstellungen vornimmt, kann die so wichtige Integration der Flüchtlinge nicht gelingen.“\r\nDazu erklärt Franziska Grunwaldt, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion: Ein Großteil der Flüchtlinge ist jung und hat noch viele Jahrzehnte im erwerbsfähigen Alter vor sich. Die Potenziale dieser Altersgruppe müssen voll ausgeschöpft werden. Es ist vernünftig, die Ausbildungsvorbereitung für Migranten (AvM Dual) in Ausnahmefällen auf 25 Jahre auszuweiten. AvM Dual bietet den Vorteil, dass es bereits in Form von Praktika neben dem Berufsschulunterricht an das deutsche System heranführt. Das Verständnis der Systematik ist Voraussetzung, um sich bewusst für einen Ausbildungsberuf zu entscheiden. Diese Entscheidung wiederum ist Grundlage dafür, dass die Ausbildung auch bis zum Ende erfolgreich absolviert wird. Vor allem muss aber die Jugendberufsagentur mit ausreichend Personal ausgestattet werden. Da die Flüchtlinge einen speziellen Beratungsbedarf haben, sollte das Personal entsprechend weitergebildet und für eine Erhöhung der Effizienz ein Betreuungsschlüssel von 1:60 verwirklicht werden. Derzeit kann die Behörde allerdings nicht einmal sagen, wie viel Kunden auf einen Berater kommen. Diese Information muss jedoch transparent offen gelegt werden, weil nur so gegebenenfalls nachgesteuert  und eine tatsächlich zum Ziel führende Beratung gewährleistet werden kann.“