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Prien: Senat muss Tod eines Flüchtlingskindes umfassend aufklären

11.02.2016

Nach Medieninformationen ist ein erst zehn Monate altes Flüchtlingskind im Universitätskrankenhaus Eppendorf an multiplem Organversagen verstorben. Es lebte mit seinen Eltern in der Zentralen Erstaufnahme für Flüchtlinge am Rugenbarg in Hamburg-Altona. Das aus Syrien stammende Mädchen wurde nach bisherigen Erkenntnissen zwar drei Mal vor Ort wegen akuten Durchfalls in der ärztlichen Sprechstunde untersucht und auch medikamentös behandelt. Der Zustand verschlechterte sich trotzdem weiter. Eine Behandlung kurz vor dem Tod des Kindes konnte jedoch nicht erfolgen, eine Überweisung zu einem Kinderarzt wurde anscheinend abgelehnt. Noch im Dezember äußerte Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks die Einschätzung, dass Hamburg die Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge im Griff habe. 

Dazu erklärt Karin Prien, flüchtlingspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Unser ganzes Mitgefühl gilt den Eltern und Geschwistern des kleinen Mädchens, die nach ihrer dramatischen Flucht nun auch noch diesen schweren Schicksalsschlag erleiden mussten. Wir erwarten von Senat und Staatsanwaltschaft eine umfassende Aufklärung des Vorgangs in Hinblick auf ein mögliches Fehlverhalten von Ärzten oder Mitarbeitern in der ZEA Rugenbarg. Bereits in der Vergangenheit gab es grundsätzliche Kritik an der Gesundheitsversorgung, insbesondere an der mangelnden kinderärztlichen Versorgung in den Zentralen Erstaufnahmen in Hamburg. Wir werden jetzt sehr genau hinschauen müssen, ob das System der Gesundheitsversorgung in den Hamburger Flüchtlingsunterkünften wirklich so gut funktioniert wie der rot-grüne Senat immer vorgibt. Wir werden die Mittel der parlamentarischen Aufklärung nutzen. Eine entsprechende SKA haben wir bereits eingereicht.“