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Prien: Hamburg verschläft Chancen der digitalen Bildung

04.11.2016

Endlich hat Rot-Grün den Bericht zur Evaluation des Pilotprojekts „Start in die nächste Generation“ vorgestellt. Der Bericht legt deutliche Mängel in der Ausrichtung der digitalen Bildung  in Hamburg offen.

Dazu erklärt Karin Prien, schulpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Unsere Kinder haben in ihrem Alltag völlig selbstverständlich Zugang zu Computern, Tablets und Smartphones. Medienkompetenz ist neben Lesen, Schreiben und Rechnen zur vierten Schlüsselkompetenz geworden. Der sichere Umgang mit digitalen Medien ist für einen erfolgreichen Bildungs- und Berufsweg zwingend erforderlich. Ausgerechnet Hamburg droht hier aber den Anschluss zu verpassen. Das didaktische Potential digitaler Bildung wird in Hamburg nur unzureichend für den Unterricht genutzt. In der nationalen Studie ‚Schule Digital 2015‘ liegt Hamburg bei der Nutzung digitaler Medien im Unterricht lediglich auf Platz 12 aller Bundesländer. Nun hat Senator Rabe endlich den Bericht zur Evaluation vorgelegt, der sich kritisch mit dem Pilotprojekt auseinandersetzt. Die Auswertung kommt zu dem Ergebnis, dass dem Unterrichtserfolg vor allem das Fehlen geeigneter Endgeräte im Wege steht. Die übliche Nutzung von eigenen Smartphones schadet dem Lernerfolg. Gleichzeitig ist es notwendig, dass Lehrer vernünftig im Bereich digitaler Bildung aus- und fortgebildet werden. Viele können mit ihrem Smartphone zurzeit noch weniger gut umgehen als ihre Schüler. Wir fordern den Senat auf, jetzt einen Masterplan zur digitalen Bildung vorzulegen. Bis  2020 sollte mindestens jede vierte weiterführende Schule ein auf Digitalisierung ausgerichtetes Profil haben. Dazu ist es notwendig, die Schulen mit der technischen Infrastruktur auszustatten und die Lehrkräfte entsprechend auszubilden. Andernfalls droht Hamburg seine Chance bei der digitalen Bildung endgültig zu verschlafen.“