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Prien: Gleichheit von Mann und Frau ist nicht verhandelbar – Religionsfreiheit rechtfertigt nicht die Verweigerung des Handschlags

11.07.2016

An Hamburger Schulen gibt es bereits seit einigen Jahren ein Problem mit Islamisten. Dies stellte das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) in seiner Studie „Religiös gefärbte Konfliktlagen an Hamburger Schulen“ schon vor zwei Jahren fest. Seitdem ist das Ausmaß der Konfliktfelder nicht geringer geworden. Erst vergangene Woche verweigerte ein Schüler bei der Überreichung seines Abitur-Zeugnisses seiner Lehrerin aus religiösen Gründen den Handschlag. Aus Sicht der CDU muss der Gefahr einer zunehmenden Radikalisierung auf unseren Schulhöfen rechtzeitig effektiv entgegengetreten werden. Dafür ist es unerlässlich, regelmäßig Erkenntnisse über die Entwicklung zu erlangen. Aus diesem Grund hat die CDU eine Kleine Anfrage zu den Vorkommnissen an der Stadtteilschule in Altona an den Senat gerichtet.   

Dazu erklärt Karin Prien, schulpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Der Handschlag ist bei uns das übliche Symbol für Respektsbekundungen zwischen zwei Menschen. Ihn zu verweigern ist deshalb immer auch Ausdruck von Geringschätzung des Gegenübers. Gerade wenn diese mit dem Geschlecht begründet wird, ist das nicht hinnehmbar. Auch die Religionsfreiheit rechtfertigt ein solches Verhalten nicht. Bei uns gilt die Gleichheit von Mann und Frau. Sie ist unverhandelbar und jeder, der hier lebt, hat sie zu respektieren. Wir dürfen nicht zulassen, dass rückwärtsgewandte religiöse Regeln mehr und mehr zu einem Spaltpilz für unser gesellschaftliches Miteinander werden.  Es ist deshalb wichtig, frühzeitig zu handeln. Muslimische Frömmelei fehlgeleiteter Jugendlicher darf an unseren Schulen nicht die Errungenschaften der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau in Frage stellen.  Religiöse Eiferer dürfen auf  Hamburgs Schulhöfen keinen Platz haben. Deshalb gilt es jetzt gegenzusteuern. Das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung hat bereits vor über zwei Jahren festgestellt, dass es an mindestens sieben Schulen in Hamburg erhebliche Probleme damit gibt, dass dort ultrakonservative Muslime ihre eigenen Regeln aufstellen. Wir haben mit einem Antrag den Senat aufgefordert, die Erkenntnisse aus dem Bericht des LI jährlich zu aktualisieren und die Schulen zu verpflichten, Meldungen über entsprechende Vorfälle vorzunehmen. Nur so kann man der Gefahr einer zunehmenden Radikalisierung auf unseren Schulhöfen rechtzeitig effektiv entgegensteuern.“