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Prien: Durchmischung statt nur Reduzierung muss Credo bei Flüchtlingsunterbringung sein

11.04.2016

Derzeit werden in Hamburg-Eidelstedt rund 600 Wohnungen für bis zu 3.000 Flüchtlinge geplant. Eine öffentliche Anhörung hat gezeigt, dass die Pläne vor Ort auf Widerstand stoßen. Die Eimsbütteler SPD-Bezirksfraktion hat daraufhin bei ihrer Klausurtagung am vergangenen Wochenende eine deutliche Verkleinerung der vom Senat geplanten Flüchtlingsgroßsiedlung am Hörgensweg von 600 auf 350 Wohnungen beschlossen.

Dazu erklärt Karin Prien, flüchtlingspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Die Ansage von Olaf Scholz, es gäbe keine Alternative zu Massenunterkünften, wird inzwischen selbst von der eigenen Partei vor Ort nicht mehr geglaubt und mitgetragen. Die politische Glaubwürdigkeit von Rot/Grün hat in der Unterbringungsfrage damit einen weiteren großen Dämpfer erlitten. Aber eine Verkleinerung der Flüchtlingsunterkünfte allein verbessert noch nicht die Ausgangslage für die so dringend notwendige Integration der Menschen in unsere Gesellschaft. Denn auch die kleineren Wohnunterkünfte sollen ausschließlich Wohnungen für Flüchtlinge beinhalten. Integration lebt von Begegnung und nicht von Isolation, die letztendlich Parallelgesellschaften zur Folge hat. Eine Durchmischung analog der 1/3-Mixes beim Wohnungsbauprogramm ist die richtige Antwort. Auch das muss die SPD endlich erkennen. Man kann nur hoffen, dass diese Einsicht Rot-Grün zeitnah erreicht und nicht erst in einigen Jahren, wenn die Rechnung der sozialen Folgekosten der reinen Flüchtlingssiedlungen die Stadt erreichen.“