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Ploog: Senat muss Seniorentreffs aus ihrem Schattendasein holen

05.06.2019

Während München seine Seniorentreffs nutzt, um vor allem von Altersarmut bedrohten Senioren  Angebote gegen die Vereinsamung zu machen, sind die Hamburger Einrichtungen äußerst spartanisch ausgestattet und führen ein Schattendasein. "Für ein gutes Miteinander der Generationen – Seniorentreffs stärken und modernisieren" (Drs. 21/17311) fordert nun die CDU-Fraktion mit ihrem heute in die Bürgerschaft eingebrachten Antrag.

Dazu erklärt Wolfhard Ploog, seniorenpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Hamburg verfügt über 82 Seniorentreffs, doch obwohl die Zahl der Hamburger über 65 Jahren steigt, sinkt die Zahl der Besucher der Seniorentreffs. Dies liegt auch an den Angeboten, für die der Senat seit Jahren die Überarbeitung des Konzepts plant, hier allerdings immer noch kein Ergebnis vorgelegt hat. Doch mit den klassischen vier Ks, Kaffee, Kuchen, Klönen und Karten, erreicht man vor allem jüngere Senioren nicht mehr. Dabei bedürfen auch sie Angeboten, um einer möglichen Vereinsamung in den eigenen vier Wänden zu entgehen. Während gutsituierte Senioren von der Vielfalt der Angebote in einer Großstadt wie Hamburg profitieren können, sind finanziell schlechter gestellte Rentner in den Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Vor allem für sie sollten ein noch sozialdemokratisch-geführter Senat dringend Angebote schaffen.“

Dazu erklärt Franziska Rath, sozialpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion: „Um Altersarmut zu begegnen, bietet die Stadt München beispielsweise kostenlose Mittagsessen für Grundsicherungsempfänger in den regionalen Seniorentreffs an. Ein derartiges Angebot ist aber in Hamburg aufgrund hierfür ungeeigneter Räumlichkeiten und der geringen personellen Ressourcen überhaupt nicht realisierbar. Die meisten Räume sind äußert schlicht, häufig sanierungsbedürftig und strahlen keinerlei Gemütlichkeit aus. Zudem werden nur 29 der 82 Seniorentreffs von hauptamtlichen Leitungen betreut, alle anderen sind auf den Einsatz Ehrenamtlicher angewiesen. Doch hier muss selbst der Senat eine Überforderung der meist zwischen Mitte und Ende 70 Jahren ehrenamtlichen Leitungen eingestehen, ohne dass er daraus Konsequenzen zieht. ,Hauptamt stärkt Ehrenamt‘, so unsere Forderung, die wir an den Senat stellen. Rot-Grün redet zwar von ,generationsübergreifenden Einrichtungen‘, was eine hervorragende Idee ist, doch in der Realität schafft er es nicht einmal die eigentliche Zielgruppe der Seniorentreffs zu erreichen.“