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Ovens: Unbemannte Flugsysteme – Bleibt die Senatsankündigung wieder eine hohle PR-Phrase?

31.07.2018

Hamburg soll nach Vorstellungen des Senats zur führenden Drohnenmetropole ausgebaut werden. Wie aus der Senatsantwort auf eine aktuelle CDU-Anfrage jedoch hervorgeht, fehlen dazu eine Strategie sowie ein notwendiges Budget. Die Zahl der Aufstiegsgenehmigungen geht zudem zurück, dies könnte ein erster Hinweis auf eine Abwanderung von Anbietern sein. Weitestgehend offen bleiben auch Sicherheitsfragen. Die Drohnen sind in Kommunikationsnetzen eingebunden und damit anfälliger für Hacker. Wenn der Senat z.B. wie angegeben erwägt, Blutkonserven mit Drohnen zu transportieren, muss die Sicherheit gewährleistet sein. Die angestrebte Vorreiterrolle Hamburgs rückt so in weite Ferne. Eigene, innovative Projekte, z.B. im Rahmen des Smart Port-Projekts autonome Drohnen zu entwickeln und zu testen, um Produktions- und Logistikprozesse im Hafen zu verbessern, gibt es laut Senatsauskunft nicht.

Dazu erklärt Carsten Ovens, Fachsprecher der CDU-Fraktion für Digitale Wirtschaft: „Der Luftfahrt-, Hafen- und Logistikstandort Hamburg wäre ideal geeignet, bei unbemannten Systemen wie Drohnen weltweit federführend zu sein. Doch dem rot-grünen Senat fehlt die Strategie. Zwar gibt es gute Ideen, jedoch kein eigenes Budget. Bislang werden Aktivitäten und Innovationen insbesondere durch Startups wie einige große Unternehmen getrieben – ohne nennenswerte Förderung der Stadt. Da scheint die jüngste Ankündigung des Senats, man wolle nun europäische Modellstadt werden, erneut wie eine hole PR-Phrase ohne Substanz. Während München diskutiert, Flugtaxi-Landeplätze am Hauptbahnhof einzurichten, kann Hamburgs Senat nicht einmal die Zwischenfälle mit Drohnen klar benennen. Ziel muss es sein, lokale Kompetenzen wie den BUVUS e.V. einzubinden, und Hamburg nachhaltig als Standort für unbemannte Systeme auszubauen. Dafür muss die Stadt auch Geld in die Hand nehmen, doch Rot-Grün fehlt der Mut! Hamburgs Vorsitz im Rahmen der Bundesverkehrsministerkonferenz bietet beste Bedingungen, um das Thema unbemannte Systeme zu Land, zu Wasser und in der Luft im Interesse Hamburgs voranzutreiben. Hier erwarte ich vom rot-grünen Senat ein klares Konzept.“