Hamburgs Studenten haben deutlich häufiger Nebenjobs, als es bundesweit üblich ist. Anders lassen sich die hohen Lebenshaltungskosten für ein Studium in Hamburg für 76% der immatrikulierten Studenten derzeit kaum finanzieren. Eine Unterstützung kann das BAföG bieten. Über diese Förderung des Bundes können Studenten bis zu 735€ pro Monat erhalten. Doch die Zahl der BAföG-Empfänger sinkt seit Jahren, alleine 2017 waren es 5% weniger als im Vorjahr.
Dazu erklärt Carsten Ovens, CDU-Fachsprecher für Wissenschaft und Digitale Wirtschaft: „Hamburg soll und will Wissenschaftsmetropole sein. Dazu muss auch gehören, dass es sich Studenten leisten können, hier zu studieren. Doch Wohnraum ist knapp und teuer, die Lebenshaltungskosten sind höher als an vielen anderen Hochschulstandorten. Vor diesem Hintergrund hat die CDU-Fraktion in dieser Legislatur bereits mehrere Initiativen gestartet, um die Zahl der Wohnheimplätze zu erhöhen und besonders engagierte Studenten besser durch Stipendien wie das Deutschlandstipendium der Bundesregierung zu fördern. Durch die 21. Sozialerhebung des Hamburger Studierendenwerks wurde nun bekannt, dass auch beim BAföG erheblicher Handlungsbedarf besteht. Das Antragsverfahren scheint zu intransparent und zu langsam. Es mangelt zudem an der Bewerbung des Programms. Das Ergebnis: Zwei Drittel der Studenten haben bislang überhaupt keinen Antrag auf Förderung gestellt, obwohl viele von ihnen vermutlich bezugsberechtigt wären. Dies wird auch durch die überdurchschnittliche Zahl an Studenten deutlich, die aus finanziellen Gründen neben dem Studium oft rund 20 Stunden in der Woche arbeiten - insbesondere Studenten aus Nichtakademikerhaushalten sind betroffen. Das hohe Arbeitspensum neben der Uni geht oft zu Lasten der Noten und wirkt sich damit negativ auf den späteren beruflichen Erfolg aus. Als CDU-Fraktion wollen wir den Hochschulstandort stärken und die Bildungsgerechtigkeit erhöhen. Ein Rückgang der BAföG-Quote ist daher nicht akzeptabel. Mit unserem Antrag fordern wir den Senat in der Bürgerschaftssitzung am 22. August zum Handeln auf: Das Antragsverfahren ist Ländersache und muss optimiert werden. Gleichzeitig ist die Kommunikation zu verbessern. Ein Studium muss auch in Hamburg für alle qualifizierten Schulabgänger finanzierbar sein!"