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Ovens: Gefährdete türkische Wissenschaftler für Hamburg gewinnen

02.07.2017

Der Militärputsch in der Türkei am 15. und 16. Juli 2016 stellt eine Zeitenwende im Verhältnis der EU, und damit auch Hamburgs, zur Türkei dar. Viele Wissenschaftler sind seitdem den Massenentlassungen von Präsident Erdogan zum Opfer gefallen. Bereits 2015 wurde die Philipp-Schwartz-Initiative durch die deutsche Bundesregierung ins Leben gerufen. Dieses Sonderprogramm für die Aufnahme und Integration gefährdeter Wissenschaftler in deutsche Universitäten und Forschungseinrichtungen eignet sich optimal, um gefährdete türkische Wissenschaftler für Hamburg zu gewinnen. Aus Sicht der CDU-Fraktion sollte deshalb durch den Hamburger Senat geprüft werden, inwiefern auch eigene Mittel dafür eingebracht werden können.

Dazu sagt Carsten Ovens, hochschulpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Das zum Teil willkürliche Vorgehen des türkischen Präsidenten gegen türkische Wissenschaftler in Folge des Putsches ist unverhältnismäßig und mit rechtsstaatlichen Grundsätzen nicht vereinbar. In den ersten zwei Wochen nach dem Putsch wurden 1.600 Dekane und Professoren aus dem Staatsdienst entlassen. Ende November 2016 wurde sogar von der Inhaftierung von über 100 Wissenschaftlern und der Schließung von 15 Hochschulen berichtet. Die CDU fordert den Senat deshalb auf, unter Hinzuziehung der Philipp-Schwartz-Initiative und gemeinsam mit den Hamburger Hochschulen zu prüfen, ob und wie man türkische Wissenschaftler, die in Folge des Putsches entlassen wurden oder deren Arbeit gefährdet ist, für Hamburg gewinnen kann. Unsere Stadt kann und sollte sich an dieser Stelle als weltoffene und solidarische Stadt zeigen. Als Wissenschaftsmetropole kann Hamburg dadurch nur profitieren.“