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Niedmers: HPA versenkt hunderttausende Euro in das System „smartPORT logistics“

21.02.2016

Der Hamburger Hafen erstickt schon lange im Stau. Um hier Abhilfe zu schaffen, hatte die Hamburg Port Authority bereits im November 2014 ihr System „smartPORT logistics“ eingeführt und als „intelligente Lösung für den Verkehrsfluss im Hamburger Hafen“ vermarktet. Inzwischen ist klar, dass das System sein Ziel nicht erfüllen konnte. Deshalb haben die großen Terminalbetreiber HHLA und Eurogate in Kooperation mit dem Hafen-IT-Dienstleister Dakosy ein eigenes System zur Verkehrssteuerung an den Terminals im Hafen eingeführt.

Dazu erklärt Ralf Niedmers, Fachsprecher Hafenwirtschaft der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Durch ihren unabgesprochenen und unabgestimmten Alleingang hat die Hamburg Port Authority hunderttausende Euro versenkt. Warum hat die HPA ihr teures smarPORT logistics entwickelt, wenn kurze Zeit später ein ähnliches, effektiveres Slotbuchungssystem von Dakosy in Zusammenarbeit mit den größten Hafenunternehmen präsentiert wird? Es ist keinem mehr zu erklären, warum die HPA offensichtlich ohne Absprache und am tatsächlichen Bedarf vorbei versucht, IT-Systeme im Hafen zu etablieren, wenn sie am Ende niemand nutzt. Der Alleingang der HPA erscheint insbesondere vor dem Hintergrund vollkommen unverständlich, dass Dakosy bereits seit Jahrzehnten eine sowohl von Reedern als auch Spediteuren anerkannte und etablierte Informationsplattform im Hafen betreibt.“

 

Hintergrund:

Aus einer Schriftlichen Kleinen Anfrage geht hervor, dass das von der HPA betriebene System gerade einmal sechs Fuhrunternehmen nutzen. Ferner musste der Senat einräumen, dass die Nutzerquote von Transport- und Speditionsunternehmen bei unter ein Prozent liegt.

Ralf Niedmers

Ralf Niedmers
Fachsprecher Sport

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