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Heißner: Skandal um Mitarbeiter des Jugendamts weitet sich aus

25.11.2016

Das Jugendamt des Bezirksamts Mitte scheint tiefer in den Betrugsfall um veruntreute Gelder der Jugendhilfe verstrickt zu sein, als ursprünglich angenommen. Neben mehreren Dienstaufsichtsbeschwerden soll es nun auch um interne Vorwürfe gegen den beschuldigten Regionalleiter des Jugendamts gehen. So habe dieser über Jahre hinweg eine Pflegefamilie und das ihr zur Betreuung anvertraute Pflegekind drangsaliert und sogar vor Gericht Falschangaben gemacht, um diese zu schädigen.

Dazu erklärt Philipp Heißner, familienpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Der Betrugsfall im Jugendamt Mitte weitet sich zu einem regelrechten Sumpf aus. Wenn es um das Aufenthaltsrecht eines Kindes geht, sind Falschangaben eines Jugendamtsmitarbeiters gravierende Pflichtverstöße. Trotzdem wurde der betroffene Mitarbeiter jahrelang von der Jugendamtsleitung und vielleicht auch vom Bezirksamtsleiter gedeckt. Die zentralen Fragen müssen jetzt geklärt werden. Was wusste der ehemalige Bezirksamtsleiter Andy Grote? Wie konnte jemand, gegen den Dienstaufsichtsbeschwerden und Vorwürfe wie üble Nachrede, Körperverletzung und Verleumdung vorlagen, in eine Leitungsfunktion befördert werden? Ich hoffe sehr, dass die von der Staatsanwaltschaft vorgenommene Durchsuchung Licht ins Dunkel bringt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Auch parlamentarisch gehört dieser Fall aufgearbeitet, denn hier wurde offenbar jahrelang einfach weggeschaut.“