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Heißner: Hamburg trauert um kleinen Tayler

20.12.2015

Gestern Nacht ist in Hamburg erneut ein Kleinkind offenbar an den Misshandlungen durch seine Eltern verstorben. Auch in diesem Fall standen Kind und Familie unter der Obhut des Jungendamtes. 

Dazu erklärt Philipp Heißner, familienpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion: "Wenige Stunden nach der Gedenkveranstaltung zum zweiten Todestag der kleinen Yagmur erreicht Hamburg die traurige Nachricht vom Tode Taylers. Es macht tief betroffen, dass erneut ein Kind in Hamburg ein so schreckliches Schicksal erleiden musste. Die Nachricht vom Tode des Jungen erschüttert die ganze Stadt und trübt die Freude auf Weihnachten als Fest der Kinder. 

Wie kann es sein, dass in Hamburg immer wieder Kinder durch Misshandlung oder Vernachlässigung zu Tode kommen? Warum müssen Kinder trotz schwerer Verletzungen zu ihren Eltern zurückkehren und so einem hohen Risiko ungeschützt ausgesetzt werden? Das sind zentrale Fragen, die nun im Mittelpunkt der Aufklärung stehen müssen. Und wir werden sehr genau darauf achten, welchen Forderungen, die der PUA Yagmur beschlossen hatte, bisher umgesetzt wurden und welche Rolle dies in diesem Fall gespielt hat. Denn erneut ist es den staatlichen Stellen in Hamburg nicht gelungen, den Tod eines Kleinkinds abzuwenden, obwohl die Familie vom Jugendamt betreut wurde. Die Parallelen zum Fall der kleinen Yagmur sind frappierend.

Auch der kleine Jamie aus Finkenwerder, der im April schwer verletzt überlebte, und der im November erstickte kleine Max aus Harburg standen unter Beobachtung des Jugendamtes. Damit ist dies innerhalb weniger Monate der dritte Fall in Hamburg, in dem die Behörden schwere Misshandlungen nicht verhindern konnten. Diese Serie schwerer Kindesmisshandlungen in Hamburg muss ein Ende haben.

Alle staatlichen Stellen müssen schonungslos aufklären, wie es zu diesem erneuten Fall schwerer Kindesmisshandlung kommen konnte. Wir werden alles daran setzten, auch diesen traurigen Todesfall umfassend parlamentarisch aufzuklären und haben bereits eine Schriftliche Kleine Anfrage eingereicht, um erste Informationen zu erhalten. Außerdem fordern wir eine Sondersitzung des Familienausschusses Anfang Januar, um möglichst schnell Licht in diese traurige Angelegenheit zu bringen."