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Heißner: Fall Tayler droht zum Justizskandal zu werden

23.12.2015

Heute wurde offiziell festgestellt, dass der kleine Tayler tatsächlich an schwersten Hirnschäden gestorben ist, die durch heftiges Schütteln hervorgerufen wurden. Als Täter kommen die Mutter sowie der Stiefvater des Kindes in Betracht, der  – nachdem die Staatsanwaltschaft von der Beantragung eines Haftbefehls abgesehen hatte – vorerst in den Urlaub geflogen ist. 

Dazu erklärt Philipp Heißner, familienpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Ein 13 Monate altes Baby ist tot, und wir wissen, dass entweder die Mutter oder der Stiefvater für den Tod verantwortlich ist. Trotzdem konnte einer der beiden Tatverdächtigen einfach ins Ausland reisen. Das ist absurd! Ich kann mir angesichts der bekannten Tatsachen kaum vorstellen, dass es seitens der Staatsanwaltschaft nicht vertretbar gewesen wäre, einen Haftbefehl zumindest zu beantragen. Der Tod Taylers ist schon jetzt ein Jungendhilfeskandal. Sollte der Stiefvater seine Auslandsreise nun dazu nutzen, sich der Strafverfolgung zu entziehen, droht der Fall auch zu einem handfesten Justizskandal zu werden. 

Für Kopfschütteln sorgt auch die Reaktion von Justizsenator Till Steffen, wenn er sich in der Presse zwar einerseits entrüstet über die Reise des Stiefvaters zeigt, andererseits aber nicht von seinem Weisungsrecht Gebrauch machen will, um die Staatsanwaltschaft anzuweisen, Haftbefehl zu beantragen. Bei einem so sensiblen Thema so widersprüchliche Signale zu senden, entspricht zwar der Erfahrung mit Steffens ganz eigener Art der Amtsführung, ist einem Justizsenator jedoch nicht würdig.“