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Heißner: Bericht der Jugendhilfeinspektion offenbart skandalöses Behördenversagen

21.02.2016

Der Bericht der Jugendhilfeinspektion zum Tod des kleinen Jungen Tayler dokumentiert eine Kette desaströser Fehlentscheidungen im zuständigen Jugendamt Altona. Der Familienausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft wird sich auf einer Sondersitzung am 25. Februar 2016 mit dem Bericht der Jugendhilfeinspektion beschäftigen.

Dazu erklärt Philipp Heißner, familienpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Der Bericht der Jugendhilfeinspektion deckt skandalöse Versäumnisse nahezu aller beteiligten Stellen auf. Das Ausmaß der Fehlentscheidungen insbesondere im Jugendamt Altona war bisher nicht bekannt und ist erschütternd. Risiken wurden falsch eingeschätzt, Aufklärungspflichten verletzt und grundlegende Vorschriften missachtet. Die körperliche Unversehrtheit und das Wohl des Kindes dürfen niemals in den Hintergrund des jugendamtlichen Handelns geraten – genau das ist hier aber geschehen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Hamburger Jugendämtern erfüllen in einem oftmals schwierigen Umfeld eine unschätzbar wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe. Ihrer Leistung gebührt grundsätzlich große Anerkennung. Der Bericht der Jugendhilfeinspektion bringt jedoch eklatante Pflichtverstöße der handelnden Personen ans Licht. Wer sich mit dem tragischen Fall der kleinen Yagmur beschäftigt hat, für den liest sich der Bericht der Jugendhilfeinspektion streckenweise wie ein Déjà-vu. Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Schlussfolgerungen aus Yagmurs Tod offenbar nicht in der Praxis angekommen sind und nun erneut ein Kind in einem ähnlich gelagerten Fall sterben musste. Hier gilt es nun, auch der politischen Verantwortung auf den Grund zu gehen. Das Ausmaß an Versäumnissen und Fehlentscheidungen ist derart groß, dass eine weitergehende parlamentarische Aufarbeitung unerlässlich ist.“