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Grunwaldt: Nur Tropfen auf den heißen Stein bei Vermittlung von Wohnungsnotfällen

07.02.2018

Der positive Trend der erfolgreichen Vermittlung von Wohnungsnotfällen in neuen Wohnraum habe sich im Jahr 2017 fortgesetzt, verkündete Sozialsenatorin Leonhard heute. Doch dass auf die 2.146 Haushalte, die in neue Wohnungen vermittelt wurden, tausende kommen, die immer noch warten, weil es massiv an Wohnraum für vordringlich Wohnungssuchende fehlt, verschweigt sie hingegen.

Dazu erklärt Franziska Grunwaldt, sozialpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion: „Die positive Entwicklung bei der Wohnungsvermittlung ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Bereits im Jahr 2015 blieben 7.857 und im Jahr 2016 9.359 vordringlich wohnungssuchende Haushalte unversorgt. Ende Dezember 2017 lebten zudem 24.749 Flüchtlinge in öffentlich-rechtlichen Unterkünften (örU), von denen 15.231 Personen eigentlich einen Anspruch auf eine reguläre Wohnung haben. Weitere 4.504 Obdachlose kommen in den Unterkünften hinzu, die zwar durchgehend ein Dach über dem Kopf haben, doch öffentlich-rechtlichen Unterkünfte sind eigentlich nur als vorrübergehende Unterkunft gedacht. Inzwischen liegt die durchschnittliche Verweildauer in diesen Provisorien bei gut drei Jahren. Die Zahl der unversorgten Haushalte steigt also dramatisch schneller an als die Zahl der heute verkündeten Vermittlungserfolge. Gleichzeitig fielen von 37.660 Wohnungen mit sogenannter WA-Bindung im Jahr 2017 auch noch 1.806 aus der Bindung. Zwar soll fördern und wohnen jährlich neue WA-gebundene Wohnungen bauen. Obwohl die Planungen seit zwei Jahren laufen, ist in diesem Jahr aber erst Baubeginn für rund 200 Wohnungen. Nun bestätigt sich, was wir bereits gleich bei Vorlage des Gesamtkonzepts für vordringlich Wohnungssuchende im Frühjahr 2016 prognostiziert haben: zu spät, zu wenig, zu wage!“