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Grunwaldt: Maßnahmen statt Worthülsen − Senat muss Flüchtlinge endlich aus ihrer Parallelwelt holen

05.09.2017

Heute hat die Sozialbehörde das um die Bedürfnisse der Flüchtlinge erweiterte Integrationskonzept vorgestellt.

Dazu erklärt Franziska Grunwaldt, flüchtlings- und integrationspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Viel zu spät legt der rot-grüne Senat nun das um das Thema ‚Erstintegration‘ von Flüchtlingen erweiterte Integrationskonzept vor, das bereits zu CDU-Regierungszeiten entwickelt worden ist. In den vergangenen zwei Jahren sind allerdings über 30.000 Flüchtlinge nach Hamburg gekommen. Der Großteil davon im Jahr 2015. Der Senat hat mehrfach selbst betont, dass die ersten beiden Jahre maßgeblich für die Integration von zugewanderten Menschen seien. Rot-Grün hat aber trotz dieser Erkenntnis und seiner Zusage gegenüber der Volksinitiative ‚Hamburg für gute Integration‘, einen Masterplan Integration vorzulegen, ein weiteres Jahr verstreichen lassen. Zwar gibt es bereits viele, mit großem Engagement verbundene Integrationsprojekte. Noch ist aber unklar, welche davon wirklich zielführend sind. Zudem darf man nicht übersehen: Integration erfolgt in erster Linie über soziale Kontakte im Freundeskreis, im nachbarschaftlichen Umfeld und am Arbeits- oder Ausbildungsplatz. Doch viele der Flüchtlinge kennen außer den Ehrenamtlichen und Sozialarbeitern keine 'Alt-Hamburger'. Immerhin besuchen 1.400 Flüchtlingskinder Kitas und etwa 2.000 schulpflichtigen Kinder bereits Regelklassen, doch das allein reicht nicht aus. Die wenigen hundert Flüchtlinge in Ausbildung und Arbeit, obwohl der Bedarf auf dem Arbeitsmarkt durchaus da ist, sind ein alarmierendes Signal. In Sachen wirklicher Integration der Flüchtlinge steht Hamburg noch ein langer Weg bevor. Der Senat ist dringend aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass Flüchtlinge in ihren öffentlich-rechtlichen Unterkünften nicht unter sich in einer Parallelwelt leben zu müssen. Schöne Worthülsen hat Rot-Grün jetzt endlich geliefert, jetzt muss der Senat sie nachhaltig mit Inhalt füllen.“