Hamburg weiß fast nichts über den Impfschutz seiner Mitarbeiter. Gerade an Schulen und Kitas kann dies im Falle des Ausbruchs von Infektionskrankheiten dramatische Folgen haben. Hinzu kommt, dass jedes achte Kind vor dem Schuleintritt nicht medizinisch untersucht wird. Dies ergab eine aktuelle Anfragen der CDU, zum Infektions- und Impfgeschehen in Hamburg.
Dazu erklärt Birgit Stöver, Gesundheitsexpertin der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Die Stadt tappt beim Impfschutz ihrer Beschäftigten vollkommen im Dunkeln. Gerade in sensiblen Bereichen wie Schulen und Kitas kann dies beim Ausbruch von Infektionskrankheiten wie den Masern fatale Folgen haben. Weil der Senat eine Impfpflicht für seine Mitarbeiter kategorisch ausschließt, kann nur eine vollständige Erhebung des Impfstatus sicherstellen, dass Ansteckungsgefahren rechtzeitig erkannt und entgegengetreten werden kann. Insgesamt offenbaren sich in Hamburg beim Infektionsschutz erschütternde Defizite. Die Zahl der offenen Stellen bei für den Infektionsschutz zuständigen Mitarbeitern in den bezirklichen Gesundheitsämtern hat sich innerhalb eines Jahres mehr als vervierfacht. Auch die Gesundheitsbehörde hat in den vergangenen zwei Jahren ihre Kapazitäten für den Infektionsschutz zusammengestrichen. Das ist fahrlässig und unverantwortlich.“
Dazu erklärt Karin Prien, Schulexpertin der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Es ist nicht hinnehmbar, dass im vergangenen Schuljahr mehr als jedes achte Kind vor dem Schuleintritt nicht an der verpflichtenden Schuleingangsuntersuchung teilgenommen hat. Der Masernausbruch in Berlin sollte Warnung genug sein, dass solche Impflücken eine große Gefahr darstellen. Dabei haben die jüngsten Mumps- und Masern-Fälle an Hamburger Schulen deutlich gemacht, wie real die Gesundheitsgefahr durch Infektionskrankheiten auch bei uns ist. Weil mehrere Lehrkräfte ebenfalls nicht geimpft waren, kam es darüber hinaus zu massiven Störungen des Schulbetriebs. Der Senat muss daher viel mehr in die Prävention durch einen vollständigen Impfschutz investieren. So ließe sich dann auch verhindern, dass der Impfschutz bei Kindern zwischen den Bezirken stark variiert. Es ist ein Unding und gefährlich, dass vor allem in Altona die Impfquoten bei allen Standardimpfungen unter dem Hamburger Durchschnitt liegen.“
Hintergrund:
Hier finde Sie Anlage 1 und Anlage 2 der Senatsantwort zu SKA 21/29.