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Wolf: Macht die Arbeit in Behörden krank? Bis zu 30% Krankenstand in Hamburger Bezirksämtern

27.06.2017

Der Krankenstand in Hamburger Bezirksämtern ist alarmierend. Dies geht aus einer Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Dr. Jens Wolf hervor. Beispiele: Im Bezirk Mitte hat sich im Bereich „Ressourcensteuerung“ der Krankenstand mit rund 11 Prozent in den letzten 3 Jahren fast verdoppelt. Auch in Eimsbüttel gibt es Bereiche, in denen ein auffällig hoher Krankenstand herrscht, so z.B. im Einwohnerwesen mit rund 25 Prozent. Der Bereich „Grundsicherung und Soziales“ liegt in Eimsbüttel mit über 23 % ebenfalls erschreckend hoch. Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Einwohnerwesen in Bergedorf, wo der Krankenstand bei 22% liegt. Negativer Spitzenreiter ist das Personenstandswesen in Wandsbek mit über 30% Krankenstand – schlecht für Heiratswillige und frisch gebackene Eltern. Zum Vergleich: bei den fast sechs Millionen DAK- Versicherten lag der Krankenstand 2016 bei 3,9 Prozent. Hingegen überschreiten alle Hamburger Bezirksämter im Durchschnitt 9 Prozent Krankenstand.  

Dazu erklärt Dr. Jens Wolf, Fachsprecher für Bezirke der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Auffällig ist, dass vor allem Bereiche mit Kundenkontakt von hohen Krankenständen betroffen sind. Offensichtlich sind die Arbeitsbedingungen derart schlecht, dass sie sich negativ auf die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auswirken. Diese Situation ist sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Bürger von Nachteil: Die Kollegen der kranken Beamten und Angestellten müssen deren Arbeit mit bewältigen. Das geht nur auf Kosten des Kundenservice und der eigenen Belastbarkeit. Hier zeigt sich die verfehlte Strategie des Senats für die Kundenzentren. Statt mit ausreichend Personal, mehr Prävention und Rücksicht auf die Bedürfnisse der Beschäftigten zu reagieren, setzt der rot-grüne Senat weiter auf den Dampfhammer. Er schließt Kundenzentren und scheucht seine Mitarbeiter als mobile Mannschaft durch die ganze Stadt. Am Ende gewinnt nur der Senat, der Aktivität heucheln kann und die Beschäftigten bleiben auf der Strecke.“